Klytämnestra, eine Figur der griechischen Mythologie, die vielen bekannt ist als die rachsüchtige Königin, die ihren eigenen Ehemann umbringt und mit ihrem Liebhaber flieht. Doch Constanza Casati zeigt uns eine neue Seite dieser ikonischen Figur, eine, die voller Emotionen und Gedanken ist. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich ein wunderschönes Bloggerpaket bekommen habe, sondern weil es seit langem mal wieder ein Retelling war, bei dem ich so richtig in der Handlung gefangen war. Der Buchmarkt wurde ja zuletzt mit griechischer Mythologie überschwemmt, weshalb ich eher kritisch an das Buch gegangen bin und auch wirklich lange gewartet habe, eh ich es anfange. Die Geschichte von Klytämnestra ist eine von vielen Schicksalen starker Frauen, die sich in einer männerdominierten Welt behaupten müssen. Casati verwebt geschickt politische Machtverhältnisse, Intrigen und die Gefühle der Figuren zu einem fesselnden Roman, der sich liest wie eine spannungsgeladene Serie. Obwohl ich den mythologischen Hintergrund kannte, konnte ich nicht aufhören zu lesen, so gelungen ist Casatis Fokus auf die facettenreiche Klytämnestra. Sie empfindet sowohl Liebe als auch Hass und ihre Handlungen sind von Traurigkeit und Einsamkeit geprägt. Die Tiefe der Emotionen, die Casati in Klytämnestras Charakter einfließen lässt, macht sie zu mehr als nur einer bösen Frau, sondern zu einer Kämpferin für ihre Familie, die auch zu (wirklich) drastischen Mitteln greift. Die Geschichte war für mich ein Wechselbad der Gefühle, das mich von Liebe über Verachtung bis hin zu Hass mitgerissen hat. Es ist ein unglaublich guter Debütroman, der Klytämnestras Geschichte spannend, emotional und temporeich erzählt. Die Verknüpfung mit anderen mythologischen Figuren und Ereignissen gibt der Geschichte zusätzliche Tiefe und Komplexität. Man begleitet nicht nur Klytämnestra auf ihrem Rachefeldzug, sondern verfolgt auch die Flucht Helenas, Odysseus' Werben um Penelope und vieles mehr. Dabei zeigt Casati auch, dass nicht alle Männer grausam sind. Klytämnestras Brüder und andere männliche Figuren sind liebevoll und unterstützend, während Agamemnons Grausamkeit alles überschattet. Insgesamt ist Klytämnestra ein packendes Werk, das die Vielschichtigkeit der menschlichen Natur und die Bedeutung von Liebe, Rache und Familienbanden auf eindrucksvolle Weise beleuchtet. Oftmals habe ich mit historischen Retellings das Problem, dass die Charaktere zu blass oder stereotypisch bleiben. Aber Casati gelingt es, die emotionalen Höhen und Tiefen ihrer Figuren auf authentische Weise darzustellen, ohne dabei in Klischees zu verfallen. Es ist beeindruckend, wie sie die verschiedenen Facetten von Klytämnestras Persönlichkeit einfängt - von ihrer Stärke und Entschlossenheit bis hin zu ihrer Verletzlichkeit und ihrem Schmerz. Es ist ein Buch, das noch lange in Erinnerung bleiben wird und jedem, der gerne Romane über griechische Mythologie liest, wärmstens empfohlen sei
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Dieses Jahr waren meine Weihnachtsbücher gleich zwei: Wolkenschloss von Kerstin Gier und Icebreaker von Hannah Grace "In 'Ice Breaker' von Hannah Grace folgen wir Anastasia Allen, einer talentierten Eiskunstläuferin, die sich ihrem Traum nähert, ins Team USA für die Olympischen Spiele aufgenommen zu werden. Als unvorhergesehene Hindernisse auftauchen - die Schließung einer Eishalle auf dem Campus und der Ausfall ihres Eiskunstlaufpartners - bietet ausgerechnet Nathan Hawkins, der beliebte Kapitän des Eishockeyteams, an, für sie einzuspringen. Anastasia stimmt zu, obwohl sie sich keine Ablenkungen erlauben kann, besonders nicht in Form ihres neuen Partners, der ihr Herz höher schlagen lässt. Die Geschichte konzentriert sich auf die aufkeimende Beziehung zwischen Anastasia und Nathan sowie die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, während sie sich mit toxischen Beziehungen und Freundschaften auseinandersetzen müssen. Ice Breaker" hat eine ziemlich fesselnde Erzählweise, die die Charaktere lebendig macht und die Dynamik zwischen ihnen hervorhebt. Nathan wird als liebevoller und fürsorglicher Charakter dargestellt, der alles tut, um Anastasia glücklich zu machen. Aber während ich die Charaktere mochte und den Umgang mit toxischen Beziehungen/Freundschaften lobenswert fand, hatte ich Probleme mit der immer wiederkehrenden Spice-Elemente, welche nicht wirklich die Story voranbrachten und lediglich wie ein Mittel zum Zweck wirkten. Die Geschichte schien sich in einer Schleife aus Collegepartys und der bereits etablierten Beziehung zwischen Anastasia und Nathan zu verlieren. Die ständigen Konflikte mit Aaron und sein toxisches Verhalten haben das Lesevergnügen getrübt. Das Ende war für mich persönlich eine Enttäuschung und entsprach nicht meinen Vorstellungen für die Entwicklung der Hauptfigur. Es ist einfach überhaupt nicht das, was ich mir für Anastasia gewünscht hätte und hat nichts von dem Empowerment, was ich durch ihre ehrgeizige Art erwartet hätte. Trotzdem fand ich es positiv, dass die Geschichte auch die Bedeutung von Therapie und die Entwicklungen der Charaktere in diesem Kontext hervorgehoben hat. Auch die Darstellung von Anastasias Ehrgeiz und Biss hat mich überzeugt, obwohl ich anfangs Schwierigkeiten hatte, ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Trotzdem haben mich die Längen im Buch ein wenig verloren und das Ende einfach unglaublich frustriert. Daher wird es wohl kein Highlight, war aber ein sehr sehr schönes Winterbuch mit niedlichen Protagonisten. GROßER SPOILER ZUM ENDE: -------------------------------------------------------------------------------------------------- Warum müssen zielstrebige und leistungssorientierte Protagonistinnen bitte am Ende solcher Bücher immer schwanger werden und heiraten? Ja, das ist ein Traum vieler Mädchen: eigene Familie, Haus und Hund. Alles fein. Aber für mich passt das in so so viele Character Arcs einfach nicht rein. Sie wollte zu Olympia und nicht nach nem halben Jahr Beziehung schwanger sein passt da für mich einfach nicht in ihre Persönlichkeit. Erzählt gerne was ihr von solchen Geschichten haltet. Ich persönlich finde es ganz schwierig... Julie Finsterberg hat erneut mit "Stellarichroniken 4 - Vergangene Sünden" ein beeindruckendes Werk geschaffen, das ihren Charakteren die perfekte Bühne bietet. Es war wieder so so wunderschön, die altbekannten und geliebten Charaktere wieder zu sehen und durch ihre eigenen p.o.v’s auf eine völlig neue Weise kennenzulernen. Die neue Vielfalt an Perspektivenwechseln bringt nicht nur Dynamik in die Story, sondern erlaubt auch einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt verschiedener Charaktere. Dadurch werden nicht nur die Beziehungen zwischen den Figuren deutlicher, sondern auch ihre individuellen Herausforderungen und Stärken. Vor allem Sabella, der ich immer sehr skeptisch gegenüber stand, hat sich einen besonderen Platz in meinem Herzen ergaunert. Für mich stellen die Stellari-Chroniken nach Hause kommen dar, es ist ein safe place und ich liebe es mich in Julies Worten zu verlieren. Ich sage es immer wieder, aber vielleicht auch nicht oft genug, aber selten können mich Reihen so lange fesseln und immer wieder von neuem überraschen. Vor allem in Sachen Charaktere: Diese Reihe zeichnet sich zweifellos durch die eindrucksvolle Charakterentwicklung aus, die mich auch in diesem Band tief beeindruckt hat. Darragh hat in diesem Buch eine ganz besondere Wertschätzung von mir erfahren. Seine Entwicklung und Tiefe haben mich erneut fasziniert und ihm eine noch wichtigere Rolle in meinen Augen verliehen. Neben den Dingen, die ich schon seit Buch 1 lobe, ist mir in diesem Band etwas besonders aufgefallen: Es ist wahnsinnig beeindruckend, wie die Autorin mit den Traumata ihrer Charaktere umgeht. Trauma wird hier nicht nur als Handlungselement genutzt, sondern auch tiefgreifend und einfühlsam aufgearbeitet. Es ist bewundernswert zu sehen, wie die Figuren mit ihren inneren Dämonen kämpfen und sich trotz ihrer Vergangenheit weiterentwickeln. Julie Finsterberg verleiht dem Thema eine angemessene Tiefe und behandelt es mit Respekt und Sensibilität. Dadurch gewinnt die Geschichte an emotionaler Authentizität und Tiefe, was sie noch greifbarer und mitreißender macht. Der Abschluss dieser fesselnden Reihe hat mich nicht enttäuscht. Die Spannung blieb konstant hoch, und das Buch hielt mich bis zur letzten Seite gefangen. Das Zusammenspiel von fesselnder Handlung, komplexem World-Building und einfühlsamer Charakterdarstellung macht auch diesen Band der Stellarichroniken wie immer zu einer unvergesslichen Leseerfahrung. Der Gedanke, die Welt rund um Olivia, Darragh und ihre Freunde zu verlassen, erfüllt mich wirklich ziemlich mit Wehmut. Die Dahlow-Akademie hat sich während den letzten Jahren nicht nur als Hauptschauplatz der Handlung erwiesen, sondern auch als eine Art Zuhause angefühlt. Der Zusammenhalt und die Abenteuer, die diese Charaktere erlebt haben, haben mich auf eine Reise mitgenommen, die ich nicht so schnell vergessen werde. Ich werde ihre Gesellschaft und die faszinierende Welt, die Julie Finsterberg geschaffen hat, vermissen. Doch während ich mich schweren Herzens von den "Stellarichroniken" verabschiede, bin ich zugleich aufgeregt für das kommende Spin-off. Die Möglichkeit, die Geschichte in einem neuen Licht fortzusetzen und möglicherweise tiefer in die Welt einzutauchen, vor allem mit einem Charakter wie Joris (hoffentlich, hehe), verspricht eine weitere spannende Leseerfahrung. Ich freue mich bereits darauf, erneut in diese fesselnde Welt einzutauchen und neue Abenteuer zu erleben. Die "Stellarichroniken" haben sich für mich als eine unvergessliche Reise erwiesen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ich werde die Charaktere und ihre Welt vermissen, aber die Vorfreude auf das kommende Spin-off lässt mich bereits wieder gespannt die Seiten umblättern. Danke an Julie Finsterberg für das E-Book, welches ich als Rezensionsexemplar lesen durfte. Ich bin so unglaublich dankbar, von Anfang an in deinem Bloggerteam gewesen sein zu dürfen und bin auch unglaublich stolz zu sehen, wo du mittlerweile stehst! "Broken Blade" von Melissa Blair versprach eine spannende und packende Geschichte zu werden, die meiner Meinung nach leider die erwartete Tiefe und Spannung nicht liefern konnte. Die Assassine Keera, zu Beginn als interessante Figur eingeführt, enttäuschte mich durch ihre Sucht und das daraus resultierende Verhalten. Die Handhabung ihrer Alkoholsucht erschien mir zu lapidar und unauthentisch. Es war schwer zu glauben, dass eine erfolgreiche Assassine ständig mit Entzugserscheinungen kämpft, und die Lösung dieses Problems wirkte etwas zu einfach. Leider blieb die Protagonistin mir generell zu oberflächlich ausgearbeitet, was es schwer machte, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Auch die Charakterdynamiken, insbesondere die zwischen der Protagonistin und dem Love-Interest, enttäuschten mich. Einige Elemente, wie der "one-bed-trope", wirkten auf mich erzwungen und lediglich als Mittel zum Zweck, da dieser ja immer einige Leser anlockt. Die lang ersehnte Wendung kam erst auf den letzten Seiten, was das Buch zäh machte. Der Schreibstil war angenehm und flüssig, konnte jedoch die Mängel der Handlung und Charaktere nicht ausgleichen. Die Nebencharaktere hingegen fand ich gut gelungen und teilweise sogar interessanter als die Protagonisten. Allerdings war dann doch hin und wieder auch die Handlungen dieser Charaktere nicht nachvollziehbar und die Chemie zwischen ihnen und der Protagonistin fehlte. Die Grundidee der Story und der politische Aspekt haben mir gefallen, und die Wendung am Ende weckte mein Interesse. Allerdings hätte ich mir beim World-Building mehr Informationen gewünscht. Die Karte im Buch war hilfreich, aber die verschiedenen Charaktere und ihre Blutszugehörigkeiten (Elfen, Halbelfen, usw.) verwirrten mich, da das System nicht ausführlich erklärt wurde. Hier hätte ein Glossar oder eine umfassendere Erklärung geholfen. Der Schreibstil war angenehm, jedoch war das Buch stellenweise auch sehr langatmig. Der Einstieg war spannend und es störte mich nicht, dass wir erstmal die Welt und Figuren kennenlernen durften. Jedoch wurde es zur Mitte hin dann langweilig. Hier hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht. Leider wurde einfach vieles wiederholt und künstlich in die Länge gezogen. Auch ist sehr offensichtlich, dass die Autorin sich an den populären Fantasy-Büchern orientiert hat. Ich habe ja schon in den letzten Rezensionen geschrieben, dass man das Rad nicht neu erfinden kann, aber auch hierbei hätte ich mir dennoch etwas mehr Originalität gewünscht. Alles in allem ist das Buch ein solider Fantasy-Auftakt. Mir persönlich fehlte aber die Spannung sowie herausragendere Charaktermerkmale oder eine besondere Liebesgeschichte. Irgendwie gab es einfach keinen Moment, der so richtig in Erinnerung bleibt. Die Figuren sind alle nett, aber gewöhnlich. Die Handlung zog sich sehr und manches ergab keinen Sinn. Ich kann verstehen, warum das Buch auf Booktok gut ankommt, es hat die beliebten Enemies to lovers, morally grey characters, slow burn romance etc. Tropes, aber es fühlte sich nicht wie etwas an, das ich nicht schon hundertmal gelesen hatte. Insgesamt hatte ich mich sehr auf das Buch gefreut, wurde aber durch die nicht nachvollziehbaren Charakterdynamiken und das schwache World-Building enttäuscht. Die politische Storyline war für mich jedoch die tragende Stütze des Buches und könnte mich dazu bewegen, die Reihe fortzusetzen. Ich hab mir einfach insgesamt viel mehr von einem gehypten booktok Buch erwartet. Am Ende gab es dann noch ein paar gute Plot Twists, aber ob ich Band 2 lesen werde, weiß ich dann auch trotz der guten politischen Storyline leider nicht. Corina Bomanns "Wunderzeit" ist der vierte und abschließende Teil ihrer fesselnden Geschichtenreihe rund um das Waldfriede Krankenhaus und auch ein letztes Mal durfte ich wieder in dieses wundervolle Setting eintauchen. In diesem Buch steht Christina im Mittelpunkt, eine junge Frau, die traumatische Erlebnisse während ihrer Flucht aus der Heimat hinter sich hat. Christina findet Zuflucht im Waldfriede Krankenhaus, wo sie nicht nur Schutz, sondern auch einen neuen Lebensplan findet – sie möchte Hebamme werden. Die Autorin verwebt geschickt Christinas Werdegang zur Hebamme mit den Geschehnissen im Krankenhaus Waldfriede, das in der Nachkriegszeit mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen hat. Die Abriegelung Westberlins durch die Sowjets und die Versorgung der Bevölkerung durch Rosinenbomber bilden einen eindrucksvollen Hintergrund für die Handlung. Die Charaktere aus den vorherigen Bänden der Reihe treten erneut auf und sorgen für eine vertraute Atmosphäre, die das Lesen umso angenehmer gestaltet. Christinas Entwicklung von einer traumatisierten jungen Frau zu einer engagierten Hebammenschülerin ist tiefgreifend und berührend beschrieben. Die Höhen und Tiefen ihrer Ausbildung, die Beziehungen zu ihren Mitlernschwestern und die Bewältigung ihrer Kriegstraumata verleihen der Geschichte eine fesselnde Emotionalität. Corina Bomann vermittelt dabei nicht nur die traurigen Momente und Herausforderungen, sondern auch die Hoffnung und den Zusammenhalt der Charaktere. Die Sprache der Autorin ist, wie gewohnt, lebendig und bildreich. Sie vermag es, die Atmosphäre des Waldfriede Krankenhauses und die Zeit, in der die Handlung spielt, authentisch darzustellen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, was die Leser in ihren Bann zieht. Die eigentümliche Dynamik des Waldfriede Krankenhauses und seine einzigartige Welt werden meisterhaft beschrieben. Man taucht in eine Welt ein, in der andere Regeln zu gelten scheinen, und die täglichen Abläufe auf dem Krankenhausgelände werden lebhaft vermittelt. Ein kleiner Kritikpunkt liegt in der Erwähnung von Figuren aus früheren Bänden, die manchmal angedeutet, aber nicht weiterverfolgt werden. Hier hätte eine intensivere Behandlung dieser Figuren die Geschichte noch bereichern können. Insgesamt ist Corina Bomanns "Wunderzeit" ein beeindruckendes Finale der Waldfriede-Reihe. Mit einer packenden Handlung, lebendigen Charakteren und einer authentischen Darstellung der Nachkriegszeit ist dieses Buch ein berührendes Meisterwerk, das den Leser in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Wer die vorherigen Bände genossen hat, wird von diesem Abschluss genauso begeistert wie ich sein. Tatsächlich hat sich auch eine gewisse Traurigkeit am Ende eingestellt, da ich nun weiß: Es geht nicht mehr zurück. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich dank dem Verlag alle 4 Bücher über die lange Zeit begleiten durfte. An dieser Stelle einen riesigen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für die Bücher und das Vertrauen. Meine Meinung zu "If He Had Been with Me" von Laura Nowlin ist zwiespältig, und es fällt mir schwer, meine Gefühle zu diesem Buch in Worte zu fassen. Auf der einen Seite wollte ich die Geschichte und die Charaktere lieben, vor allem aufgrund des Hypes, den dieses Buch umgibt. Auf der anderen Seite hat mich das Buch mit einem leeren Gefühl zurückgelassen und das lag definitiv nicht am Herzschmerz den das Buch bei mir ausgelöst hat. Auch wenn die Geschichte um Autumn und Finn interessant war, fehlte es mir an Tiefe, sowohl bei den Charakteren als auch bei der Umgebung, die beschrieben wurde. Das Drumherum war ganz gut beschrieben, aber es konnte mich nicht wirklich fesseln. Vielleicht hatte ich einfach falsche Erwartungen an das Buch. Denn meine wurden hier leider nicht so richtig erfüllt. Aber wie heißt es so schön, jeder hat seine eigene Meinung, und vielleicht hat es euch besser gefallen als mir. Ich bin also sehr gespannt auf eure Kommentare und was ihr zu dem Buch sagt, falls ihr es schon gelesen habt! Ich werde allerdings nochmal überlegen, den Band aus Finns Sicht zu lesen. Die Perspektive von Autumn reicht mir glaube ich. Der Schreibstil ist sicherlich ungewöhnlich. Die Sätze sind sachlich und nüchtern, ohne übermäßige Emotionen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe, insbesondere an die extrem kurzen Kapitel, die teilweise nur 1-2 Seiten lang waren. Das erste Kapitel, in dem das Ende der Geschichte angeteasert wird, hat mich jedoch neugierig gemacht und mich zum Weiterlesen motiviert. Eines der positiven Aspekte des Buches war die realistische Darstellung von Autumns Depression. Es fühlte sich sehr authentisch und nachvollziehbar an. Leider blieb die Darstellung von Finns Charakter etwas oberflächlich, obwohl er eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt. Ich freue mich jedoch darauf, dass die gleiche Geschichte aus Finns Perspektive nächstes Jahr erscheinen wird. Obwohl ich aufgrund des ersten Kapitels bereits eine Vorstellung vom Ende der Geschichte hatte, hat es mich dennoch schockiert und mir das Herz gebrochen. Ich persönlich liebe herzzerreißende Geschichten, da sie aus dem typischen Erzählverhalten ausbrechen und mal eine Seltenheit darstellen. Bei diesem Buch ist das Ende aber ja schon beinahe auf dem Buchrücken präsent, von daher muss man diese Erzählung auch dementsprechend verpacken. Mich hat dieser Plot auch eher wegen der generellen Tragik berührt, nicht weil ich mich den Charakteren so verbunden gefühlt habe. Insgesamt ist "If He Had Been with Me" sicherlich ein Buch, das polarisiert. Es ist ein Buch, das man entweder liebt oder bei dem man sich schwer tut, einen Zugang zu finden. Es mag Leserinnen und Lesern gefallen, die nach realistischen Darstellungen von Depressionen und tragischen Liebesgeschichten suchen, aber der ungewöhnliche Schreibstil und die mangelnde Tiefe der Charaktere könnten für andere Leserinnen und Leser eine Hürde darstellen. Letztendlich bleibt es eine Frage der persönlichen Vorlieben und Erwartungen an die Geschichte. Schätz ihr "If he had been with me" wieder als typisches TikTok-Hypebuch ein, oder steckt da mehr hinter? Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt. Monatshighlight, Jahreshighlight, Lebenshighlight. Fourth Wing hat im englischsprachigen Raum die Bestsellerliste gestürmt und genauso auch seit Anfang Juni die deutschen Buchhändler*innen auf Trab gehalten. Vorbestellungen kamen ohne Farbschnitt an, horrende Preise wurden für die Bücher auf Ebay verlangt. Alles in allem: die Ästhetik hat gesiegt und dem Buch dadurch womöglich die ein oder andere kritische Stimme mehr eingebracht als es vielleicht verdient hat. Aber beginnen wir mit dem Buch an sich: Wir folgen der 20-jährigen Protagonistin Violet, deren Traum Schriftgelehrte zu werden jäh von ihrer Mutter zunichte gemacht wird. Stattdessen muss die Tochter der Kommandantin des Basgiath War College zum Auswahlverfahren der Drachenreiter antreten und ihre Chancen unter Beweis stellen. Und die stehen schlecht, denn das erste Lehrjahr wird nicht einmal von der Hälfte der Rookies überlebt. Bevor ich das Buch lesen konnte, habe ich so gut es ging alle Rezensionen und möglichen Spoiler umgangen. Erst danach hab ich einige Rezis gelesen und bei den Negativen waren die größten Kritikpunkte unter anderem die Vorhersehbarkeit, die Fantasy-Elemente, die man schon überall mal gelesen hat und dass es größtenteils Young Adult wäre, gäbe es da nicht die Sexszenen. Diesen Kritikpunkten möchte ich in diesem Beitrag einmal folgen, denn auch mir sind diese Dinge aufgefallen, ob negativ oder positiv, könnt ihr gleich lesen. Die Vorhersehbarkeit Wir folgen Violet über ihre gesamte Trainingslaufbahn am Basgiath War College hinweg bis hin zum großen Höhepunkt, der etwas über die Wargames hinausgeht. Letztendlich wissen wir also, dass sie sich entgegen aller Zweifel und Vorurteile gegen die Anderen durchsetzen, überleben und sogar einen Drachen bekommen wird. Und tatsächlich bekommt sie den größten und unberechenbarsten von allen und als Sahnehäubchen on top gibt es noch einen kleinen goldenen Babydrachen. Vorhersehbar war das für mich nicht, denn ich dachte echt die ganze Zeit sie bekommt den kleinen goldenen, weil sie auch so klein und fragil ist und dass der Drache das Ganze mit Magie wettmacht, weil Violet ja auch gefährlicher ist als sie aussieht. Dass sie dann den Oberchunklord Tairneanach bekommt, war ziemlich überraschend für mich. Letztendlich habe ich mich aber gefreut, dass sie Tairn bekommen hat. Denn sie hat hart trainiert, sie ist dutzende Male vom Drachen gefallen und hat sich vor der Auswahl schon mehrfach zusammenschlagen lassen. Den Drachen hat sie sich verdient. Und natürlich bin ich davon ausgegangen, dass Violet das War College überlebt. Immerhin ist sie ja nicht dumm, sie hat eben alles auf ihre Weise gemacht, was meiner Meinung gut geschrieben und plausibel nachvollziehbar war. Bei Katniss hab ich ja auch nicht erwartet, dass sie direkt beim Füllhorn draufgeht. Das Genre Young Adult Bei diesem Kritikpunkt gehe ich tatsächlich weitestgehend mit. Das Buch ist zwar aus der Sicht einer 20-jährigen Protagonistin geschrieben, während der Schreibstil vielmehr an Young Adult erinnert. Der Stil, die Kommentare und Gedankenströme, alles liest sich wie ein typisches Jugendbuch. Wäre da nicht der große böse Spice. Normalerweise bin ich spicetechnisch immer ganz vorne dabei. Wenn die Liebesgeschichte gut geschrieben ist, habe ich nichts wenn es auch etwas heißer wird. Doch dieses Buch war auch so spannend und ergreifend genug geschrieben und hätte die sexy Szenen überhaupt nicht gebraucht. Wenn, dann fand ich sie leider ein wenig unpassend gesetzt und auch etwas over the top. Ist das jetzt der Moment wo ich alt werde? Ich hoffe nicht. Rundum, der Spice hätte nicht gemusst, hat aber bestimmt vielen gut gefallen, da das Pärchen sich endlich gekriegt hat. Für mich, falsch gesetzt, da einfach noch so viel zwischen den beiden ungeklärt war (und es auch blieb). Die Fantasyelemente Drachen, Einteilung in verschiedene Quadranten, Kampf bis zum Tod, Königreiche im Krieg. Alles schon gesehen, alles schon gelesen. Und trotzdem kann ich das immer wieder. Während ich die vorangegangen Punkte nachvollziehen kann, finde ich die Kritik hierbei eher schwierig. Ja, Rebecca Yarros hat Elemente aus der Dystopien-/ und Fantasyliteratur genutzt, die natürlich schon irgendwo aufgetaucht sind. Drachen wie bei Eragon, Einteilung und Training wie bei Divergent, Wargames und Kämpfe der Initianden wie bei den Hunger Games und die Einteilung der Königreiche kennt man ja auch zu genüge. Aber ganz ehrlich, Autor*innen können das Rad nicht neu erfinden. Es fühlte sich nicht abgekupfert an und letztendlich kommt es für mich darauf an, wie gut die Elemente eingesetzt werden und das hat die Autorin geschafft. Der Habitus der Drachen und die Macht, die sie innehalten, genauso wie das Magiesystem haben mich sehr begeistert und wurde den Lesenden ebenfalls sehr gut verständlich näher gebracht. Ich habe die Figuren lieb gewonnen und die Drachen haben mich mit ihren Sprüchen mehr als einmal zum lachen gebracht. Und meiner Meinung nach stehen und fallen Bücher mit der Bindung zu den Charakteren. Und das kann ein fantastisch ausgeklügeltes neues Fantasykonzept auch nicht retten, was unnahbare und nicht nachvollziehbare Figuren nicht erreichen. Und das ist Nähe. Ich habe in diesem Buch von Anfang bis Ende mitgefiebert und sogar um die Nebencharaktere geweint. Und das ist, was ich von einem Buch erwarte. Lange hat mich kein Buch mehr so sehr mitgenommen und demnach kann ich den Hype auch absolut nachvollziehen. Sie hat Elemente genommen, die die breite Masse lieben: Drachen, Romance, Academy-Setting und sie wunderbar umgesetzt. Natürlich ist es kein literarisches Meisterwerk, was viele anscheinend anhand des Hypes erwartet haben (aber nach den vergangenen Hype-Büchern sollte das ja langsam klar sein), aber trotzdem empfinde ich Fourth Wing als ein wirklich gutes Buch, was einen mit Emotionen und Spannung abholt. Um abschließend zu sagen, der Hype um Fourth Wing war schlicht gesagt exzessiv. Auf der einen Seite hat es viele Lesende direkt in die Flucht geschlagen, denn man kam ja einfach gar nicht mehr drumherum. Zudem baut sich so ein enormer Druck auf, welchem das Buch gerecht werden soll. Wenn alle vom Jahreshighlight reden, hätte ich das natürlich auch gerne. Wenn es dann dem Hype nicht gerecht wird, fühlt sich das komisch an. Als hätte das Buch und all die anderen Rezensenten, die 5 Sterne gegeben haben einen im Stich gelassen. Auf der anderen Seite sind so so viele auf das Buch aufmerksam geworden, die schon länger nicht mehr gelesen haben und so endlich die Freude daran wiedergefunden haben. Ich bin 2020 durch ein TikTok-Video auf Das Reich der sieben Höfe gestoßen und wusste da noch nicht, dass es kurz darauf total gehyped werden würde. Ich bin dankbar, dass ich durch diesen Hype auf die Bücher aufmerksam geworden bin. Von daher, nutzt den Hype für euch oder lasst ihn einfach an euch vorbeiziehen. Denn letztendlich werden nicht nur Meisterwerke gehyped, manchmal sind es einfach Bücher die gut ankommen, weil sie eine breite Masse begeistern und abholen. Mich würde super interessieren, was ihr von dem Hype rund um Fourth Wing haltet. Habt ihr das Buch deshalb auch gelesen oder seid ihr sonst eher nicht so beeinflussbar? Ich freue mich über jeden Kommentar! Edward mit langen weißen Haaren trifft auf ihre Macht ausnutzende Prinzessin mit Dolchfähigkeiten a la Poppy Balfour. In anderen Worten: 365 Tage of bloody hell. Ich habe echt lange auf die Übersetzung von Scarlett St. Clairs neuer Reihe gewartet, manche kennen sie vielleicht noch von ihrer A Touch of Darkness Reihe. Hades und Persephone hat sie jetzt den Rücken zugekehrt, Vampire im mittelalterlichen Setting it is now. Nachdem Hades zum Ende von A Touch of Darkness eine Organisation für drogenabhängige Seelen seines Reiches gegründet hat, war ich dann allerdings weg. Umso gespannter war ich, wie sie die neue Reihe rund um Isolde und Adrian (ja, leider nicht Tristan) angehen würde. Vorweg ein kleiner Disclaimer: die Reihe wurde als spicy Romantasy mit Vampiren beworben. Bekommen haben wir Erotik, verpackt im Fantasymantel. Das mag nicht alle stören, das kann aber auch nicht allen gefallen. Vielleicht hätte man hier einfach ehrlicher mit der Einstufung sein sollen, denn an vielen Stellen war es einfach ein wenig too much. In King of Battle and Blood, dem ersten Teil einer Dilogie, folgen wir Prinzessin Isolde, die zum Schutze ihres Königreiches mit dem Vampirkönig Adrian verheiratet wird. Um sich und ihr Volk zu schützen, fässt sie den Entschluss ihm näher zu kommen und ihn schließlich zu töten. Doch je näher sie ihm kommt, desto größer wird ihr Verlangen und umso schlechter stehen die Chancen, dass sie ihn wirklich töten kann. Die Tropes sind also forced proximity und Stockholm Syndrom. Isolde ist der einzige POV, dem wir während der Handlung folgen. Sie wirkt taff, selbstbestimmt und weiß was sie kann und was sie will. Es war erfrischend, einmal keine Protagonistin U20 zu haben, sondern eine die über 25 Jahre alt ist. Wir erfahren viel über ihre Stellung und Verstrickungen am Hof, was sofort klar macht, wie sehr sie ihr Zuhause liebt und was sie alles dafür tun würde. Kurz darauf trifft sie einen Vampir, Adrian natürlich, und all ihre Selbstbeherrschung ist dahin. Und was mich leider am meisten am Buch gestört hat, war tatsächlich die Protagonistin. Ich habe zu ihr leider keinerlei Verbindung aufbauen können, da sie mich zum größten Teil echt genervt hat. Sie sollte diese starke Kriegerprinzessin sein, aber stattdessen war sie lediglich eine ziemlich eifersüchtige un d verwöhnte Zicke, die große "Ich mag keine Männer"-Vibes von sich gab und über jede weibliche Figur, die nicht auf ihrer Seite war, die Nase rümpfte. Zudem hat sie mehrfach ihre Stellung missbraucht um anderen zu drohen, was ich nicht unbedingt als sonderlich „Girlboss“ gesehen habe. Nach der kurzen Begegnung mit Adrian, aber der sie nur noch an ihr erotisches Interesse an ihn denken kann, stellt dieser ihren Vater vor eine schwere Entscheidung: Krieg oder Tochter zur Heirat freigeben, übernimmt sie ihm diese Entscheidung und heiratet selbstlos Adrian. Ab da beginnt dann der Part des Buches der mich irritiert hat: die Handlungsstränge rissen beinahe komplett ab und Adrian und Isolde waren nur noch in-/umeinander aufzufinden. In diesem Buch werden drei queere Paare genannt, was ich zunächst ziemlich gut fand. Zwei M/M, das andere F/F. Allerdings stirbt die eine Hälfte des sapphischen Paares auf einer Seite auf grausame Weise, um zu zeigen, dass die Situation wirklich schrecklich ist (und das F/F-Paar hat nie wirklich interagiert, da ein Partner während der kurzen Zeit, in der wir von ihnen erfahren, weg war). Also ja, queere Repräsentation war jetzt dann doch nicht so schön. Ich möchte nicht alles schlecht reden, möchte aber auch nicht sagen, dass das Konzept super neu oder ungenutzt ist. Darum geht es auch gar nicht. Vampire, enemies to lovers, spicy marriage of convenience und ein Geheimnis, welches kurz vor knapp gelüftet wird, wären wunderbare Tropes, die ich auch zum einhundertsten Mal lesen könnte. Doch dieses Buch war nicht plot-driven, sondern basierte lediglich auf der Erotik. Das wäre auch gar nicht schlimm gewesen, wenn es denn nicht als was anderes advertised wurde. Das ist dann doch leider über die Grenzen von Romantasy hinausgeschossen. Grundsätzlich hat der Plot Potenzial, von daher würde ich hoffen, dass die beiden im zweiten Teil vielleicht ihre erste Verliebtheit überwunden haben und dann wieder Zeit für ihre Königreiche und die sich darum spannenden Mysterien haben. Vielen Dank noch einmal an den LYX-Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt hat. Das hat meine Meinung natürlich nicht beeinflusst. Corina Bomanns dritter Band ihrer Reihe "Sturmtage" nimmt die Leser mit auf eine fesselnde Zeitreise. Durch die nahtlose Verflechtung von Sprache, Stil, Tempo und einer verschlungenen Handlung schafft Bomann eine wirklich fesselnde Lektüre, die einen unauslöschlichen Eindruck hinterlässt. Was mich noch an dem dritten Teil der Waldfriede-Saga begeistert hat, könnt ihr im folgenden Beitrag erfahren. Von der ersten Seite an strahlt die Sprache in "Sturmtage" Eleganz und Anmut aus und entführt den Leser mit ihren lebendigen Beschreibungen und der anregenden Prosa in eine vergangene Zeit. Bomanns wortgewandter Schreibstil bildet die perfekte Kulisse für die Erzählung und verleiht dem Roman ein Gefühl von Authentizität, das das Wesen der historischen Ereignisse, die er behandelt, einfängt. Das Tempo der Geschichte ist geschickt gewählt und man wird mitsamt der Assistenzärztin Helene Jacobs in die Handlung hineingezogen. Bomanns Erzählung entfaltet sich allmählich, so dass der Leser tiefer in das Leben der Figuren eintauchen kann und gleichzeitig mitfiebert. Das angenehme Tempo sorgt für ein fesselndes Erlebnis und ermöglicht es Stück für Stück auch in die historischen Geschehnisse einzutauchen. Dennoch wurde es nie langatmig und man hat bis zum Ende mitgefiebert bzw. konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Apropos Handlung: "Sturmtage" liefert einen sehr guten Abriss der historischen Ereignisse, vor deren Hintergrund sich das Leben der Figuren abspielt. Der dritte Teil beginnt 1939 und Bomanns akribische Recherche zeigt sich darin, dass sie die turbulenten Ereignisse der Zeit geschickt einbindet und dem Leser ein tieferes Verständnis für den historischen Kontext vermittelt. Ob es sich um politische Umwälzungen, soziale Unruhen oder die persönlichen Kämpfe der Protagonist*innen handelt, die Handlung entfaltet sich zielgerichtet und relevant. Besonders die Konfrontationen zwischen Helene und dem NSDAP treuen chirurgischen Chefarzt wurde sehr realistisch und eindringlich dargestellt. Die historischen Ereignisse, die im dritten Teil der Reihe behandelt werden, werden von Bomann gekonnt umgesetzt. Die Mischung aus Geschichte und Fiktion gefällt mir wie in allen anderen Büchern besonders. Wir bangen mit der Assistenzärztin Helene um ihren Partner, der für den Krieg eingezogen wurde. Zudem beschreibt die Geschichte auch wieder die Schicksalsschläge um Dr. Conradi und Schwester Hanna, die beiden haben seit dem ersten Buch mein Herz und ich habe mich wieder einmal sehr über ihren Auftritt im Buch gefreut. "Sturmtage" ist ein Beweis für Corina Bomanns Fähigkeit, den Leser in andere Zeiten und an andere Orte zu versetzen und ihn zu einer eindringlichen und zum Nachdenken anregenden Erfahrung zu machen. Durch ihre wunderbare Sprache, ihren fesselnden Stil, das angemessene Tempo, die verwickelte Handlung und die aufschlussreiche Darstellung historischer Ereignisse hat Corina Bomann eine wunderbare Fortsetzung geschaffen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch der dritte Teil ihrer Waldfriede-Saga den anderen Büchern in nichts nachsteht und ein ebenso mitreißender Roman, über die Arbeit von Ärzten und Schwestern im Krankenhaus Waldfriede, in einer der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte ist. Vor allem das Ende lässt die Leserinnen und Leser gespannt auf das nächste Kapitel dieser bemerkenswerten Reihe warten. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Das hat natürlich nicht meine Meinung beeinflusst. Habt ihr die Reihe schon angefangen bzw. alle bisherigen Bücher gelesen? Ich bin gespannt, was ihr dazu zu berichten habt. Gefährten-Vibes, High-Fantasy, Found-Family. Was will man mehr? Kurzum, ein tolles Buch mit tollen Charakteren, aber doch einigen kleinen Hängern. Von diesen werde ich euch direkt einmal berichten. In das Reich der Klingen verfolgen wir die Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln der Charaktere, wobei jeder von ihnen eine Rolle bei der Rettung ihres Reiches, wie sie es einst kannten, spielt. Zu Beginn gibt es vier Hauptfiguren, die sich zusammentun, um die Probleme zu beseitigen, die ihr Reich zu zerstören drohen. Später, als sie weitere Menschen für diese vermeintlich aussichtslose Sache rekrutieren, schließen sich drei weitere Charaktere an, und die sieben machen sich auf, zu retten, was andere nicht wollen bzw. was überhaupt noch zu retten ist. Eine der Figuren, die wir verfolgen, ist Corayne, eine Prinzessin aka the Chosen One, die versucht, Menschen zu rekrutieren, die sich der Rettung des Reiches anschließen wollen, und im Laufe der Geschichte erfahren wir, wie viele Menschen die Rettung ihres Reiches für eine verlorene Sache halten - weshalb die Gruppe der Retter bisher nur aus sieben Personen besteht. Ich glaube, es gibt in dieser Geschichte noch so viel zu entdecken, ganz zu schweigen davon, dass wir sieben Sichtweisen verfolgen (es könnten noch mehr sein) und mit dem unglaublichen Weltenbau Schritt halten müssen, den Aveyard uns hier präsentiert. Die erste Sache, die ich erwähnen möchte, die für mich am wichtigsten ist und der Hauptgrund, warum ich das Buch weitergelesen habe, ist die Welt, die sie aufgebaut hat. Victoria Aveyards Weltenbau basiert sehr stark auf der Geografie. Ganz ehrlich, mit der Karte steht und fällt das Buch. Diese war unglaublich detailliert und gut gestaltet. Während der gesamten Geschichte beschrieb sie jeden Ort, an dem sich die Charaktere aufhielten, und es war zwar sehr unterhaltsam, aber auch mühsam, zwischen der Karte und den Beschreibungen hin und her zu gehen, um zu sehen, wo sich die Charaktere laut Karte befanden. Hatte leichte Wimmelbuch-Vibes, hat es aber auch sehr anschaulich gemacht. Victoria Aveyard hat ihre Welt so toll beschrieben und aufgebaut, dass ich euch empfehle, das Buch allein wegen dieses Teils zu lesen. Während ich im ersten Teil mehr mit der Karte und dem Reinkommen in die Erzählweise beschäftigt war, habe ich leider nun in Blade Breaker viel Zeit mit dem Gefühl von Secondhand-Embarassment verbracht. Manchmal wirken witzige Momente ein wenig zu verzweifelt, der Banter zwischen den Figuren wirkt mehr gezwungen und unbeholfen, als so lässig nebenbei. Ich merke aber wo es herkommt, das ist nämlich definitiv der Herr der Ringe Aspekt. Der Banter, der so weird wirkt ist 110% Gimli und Legolas inspired. Mein Favorit diesbezüglich war: "Du hast bei diesem schrecklichen apokalyptischen Angriff aus einer feurigen Höllendimension eine Augenbraue verloren." "Haha, wenigstens waren es dieses Mal nicht meine Haare." Und nein, es liegt nicht an der Übersetzung. In Englisch hört sich das genau so komisch an. Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau, aber trotzdem haben mich solche Dialoge immer mal ein bisschen rausgerissen, das ist bei mir aber genreübergreifend. Allerdings war es abgesehen von der unglaubwürdigen Kommunikation eine gute Fortsetzung. Oft schwächt die Handlung in Folgeteilen ab, oder es ist eine blanke Handlungsreise, in der wenig passiert, wenn die Reihe auf mehr Bücher angesetzt sind. Hier war es nicht so. Es ist eine herzzerreißende Reise zwischen Trauma und Heilung, die durch die Unterstützung der Menschen um einen herum entsteht. Blade Breaker ist das beste Beispiel für found family. Da es einer meiner Lieblingstropes ist, hat es mich natürlich mehr überzeugt und meine generelle Meinung noch einmal verbessert. Rundum, Blade Breaker ist trotz allem eine würdige Ergänzung der Serie. Ich hoffe dann aber in Teil 3 auf etwas glaubwürdigere Dialoge. Ich bedanke mich hiermit noch einmal ganz herzlich bei Penhaligon und beim Bloggerportal. Dieses Buch war nämlich ein Rezensionsexemplar. Trotzdem hat das natürlich in keiner Weise meine Meinung beeinflusst. Habt ihr es schon gelesen? Ich würde mich sehr über eure Meinung zum Buch freuen. |
SchreiberlingS
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