Ich glaube auf dieses Buch bin ich über TikTok gestoßen und dank meiner Freundin durfte ich es dann auch seit meinem Geburtstag ins Regal stellen. Ins Regal stellen, ganz richtig. Ich bin wirklich fast gar nicht zum Lesen gekommen und als ich es dann doch geschafft habe, hat es mir das Buch echt schwer gemacht. Trotz des ziemlich amüsanten banters und dem äußerst liebevollen Miteinander der drei Schwestern (Acotar, looking at you:), hatte ich leider das Gefühl, das Song of the Forever Rains nicht wirklich viel Substanz hat. Das Magiesystem und der ganze Verlauf hatte leider so viele Widersprüche und Plotholes. Song of the Forever Rains begleitet Larkyra, die jüngste von drei mächtigen und magischen Schwestern, auf ihrem allerersten Abenteuer, bei dem sie sich aus verschiedenen Gründen als Agentin ihrer mächtigen Familie, dem Herrscherhaus des Königreichs der Diebe, beweisen muss. Larkyra hat die Kraft einer Sirene und kann ihre Magie mit der Macht ihrer Stimme kontrollieren. Sie musste lernen, ihre Emotionen genau zu kontrollieren, damit sie die Menschen nicht mit ihrer Stimme in Stücke reißt. Wir sehen sie nur einmal im ganzen Roman, wie sie mit ihrer Kraft etwas zerstört, und das natürlich aus Versehen. Aus einigen Rückblenden erfahren wir jedoch, dass Larkyra ihre Kräfte manchmal als monströs ansieht und dass sie sich die Schuld am Tod ihrer Mutter gibt, die bei ihrer Geburt starb. Trotz dieser Eingeständnisse aus ihrer Sicht setzt Larkyra ihre Kräfte von Anfang an bei fast jeder Gelegenheit ein, was im krassen Gegensatz zu ihren Ängsten zu stehen scheint. Die love interest ist der rechtmäßige Erbe eines scheiternden Herzogtums, das von seinem korrupten Herrscher, seinem Stiefvater, in den absoluten Ruin getrieben wird. Larkyra muss ihr Interesse an dem Heiratsantrag des Stiefvaters vortäuschen und besucht das Schloss. Dort findet sie heraus, dass eine noch unheimlichere Magie im Spiel ist, die nicht nur Lord Darius, den Erben, für den sie Gefühle entwickelt, und dessen Anwesen und Volk bedroht, sondern auch das gesamte Königreich der Diebe. Die beiden führen ihre eigenen Missionen im Geheimen aus, voreinander und vor Darius' bösem Stiefvater, aber irgendwie schaffen sie es, sich näher zu kommen. Was ich hierbei jedoch seltsam finde, ist, dass Darius sein ganzes Leben lang missbraucht wurde und es aufgrund des Traumas kaum erträgt, berührt zu werden, dann aber Larkyra erklärt, dass er keine Jungfrau mehr ist, obwohl sie der allseits begehrte Singvogel der notorisch von Lastern erfüllten Stadt, dem Königreich der Diebe, ist. Ich habe buchstäblich nicht verstanden, wie Darius es aushalten konnte, intim zu sein, wenn Berührungen ihn so sehr quälen, und das wird auch nie näher erläutert. Für mich fühlte sich diese Intimität zwischen den beiden viel zu plötzlich an und so, als würde sie den Hintergrund der Figur mit einbeziehen. Andererseits fühlte sich die gesamte Romanze zwischen den beiden Figuren für mich erzwungen an. Das Geplänkel zwischen Larkyra und Darius ist zwar süß, ähnelt aber zu sehr dem Geplänkel zwischen den Schwestern, so dass es sich nicht wirklich besonders anfühlt. Auch die Anziehungskraft zwischen Larkyra und Darius konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich denke, Gegensätze ziehen sich wirklich an, aber Songs of the Forever Rains hat mir das nicht vermittelt. Obwohl ihre Beziehung irgendwie süß ist und sich mit der Zeit entwickelt, kann ich mir vorstellen, dass Leser, die diesen Roman nur wegen der Romance gelesen haben, enttäuscht sein werden. Grundlegend kam also nie wirklich die Spannung auf, die womöglich erzielt werden sollte. Es wirkte, als wolle die Autorin einen Zwiespalt bezüglich Lord Darius schaffen (letztendlich wirkte er aber wie der absolute Gutmensch, ich hätte ihm alles abgekauft). Rundum, es hätte spannender, romantischer und runder sein können, ist aber keinesfalls ein schlechtes Buch. Da es noch zwei weitere Bände gibt, überlege ich aber erst einmal ob ich die nächsten Teile wirklich noch lesen möchte. Pluspunkte gibt es trotzdem, weil das Cover echt wunderschön ist. Danke fürs Lesen bis hierhin, schreibt doch gerne in die Kommentare, ob ihr das Buch schon kennt.
0 Comments
Wie ihr wisst bin ich ziemlich unapologetic was schlechte New Adult Bücher angeht, zum Glück gibt es aber Gabriella. Seit der Clouds-Reihe bin ich absolut verliebt in ihren Schreibstil und ihre Charaktere, sodass mich Jetzt sind wir echt genauso in seinen Bann gezogen hat. Lucy und Gregor sind eine Second Chance Romance und treffen sich beim Studium in Köln wieder. Lucy studiert Journalistik, Gregor hat seinen Master in kreativem Schreiben hierher verlegt. Und platzt prompt in Lucys Podcastleitung hinein. Dies führt neben ihrer gemeinsamen Vergangenheit natürlich zu jeder Menge Zündstoff. Die Charaktere überzeugen wieder einmal absolut. Ich hab mich so sehr mit Lucy verbunden gefühlt, das unterschätzte girl next door, welches gerade durch ihre fürsorgliche und liebevolle Art hervorsticht, obwohl sie selbst genug Ballast mit sich herumträgt. Und genauso mit Gregor, der ungesagte Worte lieber aufschreibt und selbst darin nicht immer unbedingt gut ist. Deadlines, umaufgearbeitete Traumata und eine große nichtssagende Menge an dunklen Gedanken umhüllen ihn und vereiteln ihm beinahe jede seiner Entscheidungen. Allen in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, vor allem wie Gregor und Lucy die eigenen Fehler überwunden und sich gegenseitig „geheilt“ haben. Heilen in Anführungszeichen, da sie sich nicht selbst dabei verlieren oder füreinander alles aufgeben, wie es sonst in New Adult oft der Fall ist. Das hier ist realistisch, ein wenig verworren und messy vielleicht, aber nicht toxisch. Neben den beiden Hauptcharakteren überzeugen bei mir auch die Nebencharaktere. Lucys Freundinnen mit denen sie den Blog „girlnextdoor“ betreibt sind ehrlich, authentisch und absolut liebenswert. Auch der Rest des Studiengangs ist nahbar und man fühlt sich wie ein Teil davon. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten mit den nächsten Charakteren wieder zurück nach Köln zu kommen. Einzig und allein ein kleiner persönlicher (!) Kritikpunkt: Ich weiß, dass es ein Trope ist, wenn Charaktere Informationen einfach nicht rausrücken und sich andauernd die wichtigsten Dinge vorenthalten. Allerdings mag es daran liegen, dass ich ein notorischer Oversharer bin, aber es ist manchmal schon minimal anstrengend. Für mich ist es öfters frustrierend immer wieder die gleichen Dinge zu lesen, die wirklich leicht zu klären wären. Aber nun ja, dafür lesen wir ja. Und vielleicht bin ich doch ein bisschen genauso, weil ich ein kleines Sadgirl bin und es einfach zu close to home hittet🫶🏻 Vielen Lieben Dank an lovelybooks und Loewe-intense für das Leseexemplar. Es war so schön, ein Teil der Leserunde zu sein. Und danke an Gabriella, danke dass du Sadgirls eine Stimme und eine Möglichkeit der Heilung bietest. Danke für authentische und non-toxic New-Adult-Literatur. Würdet ihr alles liegen lassen und ein eigenes Cafe eröffnen? Ich persönlich würde erstmal zögern, denn auch wenn ich oft sage, dass ich gerne ein kleines Büchercafe hätte wenn mir alles zu viel wird, wäre das doch schon ein ziemlich großer Schritt. Anna hat es gewagt. Und wie. In dem kleinen Cafe „Sonnigsüß" fühlt man sich sofort wohl und wie zuhause. Die Personenkonstellation des Romans war was mich mitunter am meisten gefesselt hat. Denn Anna ist trotz ihrer Rolle als Protagonistin gewissermaßen nur eine von vielen Personen in diesem ausdrucksstarken und wundervollen Roman. Die unterschiedlichen Geschichten der vielen Nebencharaktere haben mich mindestens genauso mitgezogen und gefesselt. Da sind ein junger Mann, das willensstarke Mädchen Mira, Senior Havel, die beste Freundin von Anna und natürlich die Oma Gertraud, welche Anna das Café vermacht hat. Jede Person hat seine eigene Geschichte. Überwiegend schwierige und traurige Vergangenheiten der Einzelnen, die die Menschen in diesem Cafe auf wundersame Weise zusammenführen und miteinander verwickeln. Die männliche Love Interest, Marco, ein veganes Bistro gegenüber vom Cafe „Sonnigsüß“ aufgemacht hat. Die Gegensätze zwischen veganem Bistro und typisch traditionellem Patisseriehandwerk halten natürlich einiges an Zündstoff inne. Dennoch ist die Lovestory weniger toxisch aufgebaut, als man es sonst so liest. Mich hat sie ziemlich begeistert, vor allem auch weil sie nicht deplatziert dazwischen geschoben wurde und trotzdem alle Traumata und Unsicherheiten berücksichtigt wurden. Der Stil ist flott und gut verständlich. Man bekommt, trotz der personalen Erzählinstanz, Einblicke in die Gefühle und Emotionen aller Figuren. Ein wunderschöner Roman, in dem es um Freundschaft, Zusammenhalt, Liebe und die Aufarbeitung von Traumata geht. Und obwohl ich es ganz anders vermutet habe, wird es in dem Buch nicht ein einziges Mal langatmig. Rundum, ein wunderbares Buch, welches nicht nur eine sanfte Sommerlektüre darstellt. An dieser Stelle noch ein riesiges Dankeschön an das Bloggerportal und den Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars! Verliebt, verlobt, verhext oder niemals Wodka mit Magie mischen.
The Ex Hex von Erin Sterling ist eine gemütliche RomCom um Vivi und Rhys. Sie sind Expartner, beide Hexen und Erzfeinde sondergleichen, seitdem Rhys Vivis Herz gebrochen und sie verlassen hat. Tja, die 19-jährige Vivi macht alles, was man als Teenie gerne gemacht hätte und verhext ihn kurzerhand. Niemals Wodka mit Magie zu mischen ist eigentlich die Devise der Familie, anhand des uralten Familiengeheimnisses auch absolut nachvollziehbar, wurde in diesem Fall nur leider nicht befolgt. Als Rhys einige Jahre später zurück in die Stadt kehrt, in der Vivi immer noch lebt, ist der Schock groß als herauskommt, dass der Fluch der auf ihm liegt, versehentlich ebenfalls die gesamte Kleinstadt verflucht. Jetzt redet Ser Purrcival, der Familienkater, aggressive Aufziehspielzeuge und ein ziemlich angepisster Poltergeist treiben ihr Unwesen in der sonst so idyllischen Kleinstadt. Wohl oder übel müssen Vivi und Rhys wohl doch zusammen arbeiten um den Fluch zu brechen und die Stadt wieder auf Vordermann zu bringen. Wichtig zu vermerken: das Buch ist New Adult, es gibt Spice und Schimpfwörter. Ansonsten ist es ein ruhiges und sanftes Buch, dass mit den drolligen Charakteren, einer spannenden Handlung und witzigem Schlagabtausch überzeugt. Die Charaktere sind so echt und so liebevoll geschrieben, dass ich mich wirklich so in die Handlung hineinversetzt gefühlt habe. Vor allem die Familie von Vivi könnte niedlicher nicht sein und ich habe sie wirklich sehr ins Herz geschlossen. Der Schreibstil hat mir im Englischen super gefallen, behält im Deutschen aber auch seinen Witz bei, was ich persönlich als super wichtig erachte. Die Wortwitze sind allerste Sahne und ich hatte so so viel Spaß das Buch noch ein weiteres Mal zu lesen. Wer das Buch also nicht auf Englisch lesen mag und Angst hat, dass die Übersetzung nicht mehr so überzeugt: Entwarnung. Mir hat es trotzdem sehr gut gefallen und das obwohl ich der ultimative "Englische-Bücher-Verteidiger" bin. Ich danke dem Bloggerportal und dem Heyne-Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars und dass ich Vivis und Rhys Geschichte noch ein zweites Mal erleben durfte. 🧙🏼♀️ |
SchreiberlingS
|