Monatshighlight, Jahreshighlight, Lebenshighlight. Fourth Wing hat im englischsprachigen Raum die Bestsellerliste gestürmt und genauso auch seit Anfang Juni die deutschen Buchhändler*innen auf Trab gehalten. Vorbestellungen kamen ohne Farbschnitt an, horrende Preise wurden für die Bücher auf Ebay verlangt. Alles in allem: die Ästhetik hat gesiegt und dem Buch dadurch womöglich die ein oder andere kritische Stimme mehr eingebracht als es vielleicht verdient hat. Aber beginnen wir mit dem Buch an sich: Wir folgen der 20-jährigen Protagonistin Violet, deren Traum Schriftgelehrte zu werden jäh von ihrer Mutter zunichte gemacht wird. Stattdessen muss die Tochter der Kommandantin des Basgiath War College zum Auswahlverfahren der Drachenreiter antreten und ihre Chancen unter Beweis stellen. Und die stehen schlecht, denn das erste Lehrjahr wird nicht einmal von der Hälfte der Rookies überlebt. Bevor ich das Buch lesen konnte, habe ich so gut es ging alle Rezensionen und möglichen Spoiler umgangen. Erst danach hab ich einige Rezis gelesen und bei den Negativen waren die größten Kritikpunkte unter anderem die Vorhersehbarkeit, die Fantasy-Elemente, die man schon überall mal gelesen hat und dass es größtenteils Young Adult wäre, gäbe es da nicht die Sexszenen. Diesen Kritikpunkten möchte ich in diesem Beitrag einmal folgen, denn auch mir sind diese Dinge aufgefallen, ob negativ oder positiv, könnt ihr gleich lesen. Die Vorhersehbarkeit Wir folgen Violet über ihre gesamte Trainingslaufbahn am Basgiath War College hinweg bis hin zum großen Höhepunkt, der etwas über die Wargames hinausgeht. Letztendlich wissen wir also, dass sie sich entgegen aller Zweifel und Vorurteile gegen die Anderen durchsetzen, überleben und sogar einen Drachen bekommen wird. Und tatsächlich bekommt sie den größten und unberechenbarsten von allen und als Sahnehäubchen on top gibt es noch einen kleinen goldenen Babydrachen. Vorhersehbar war das für mich nicht, denn ich dachte echt die ganze Zeit sie bekommt den kleinen goldenen, weil sie auch so klein und fragil ist und dass der Drache das Ganze mit Magie wettmacht, weil Violet ja auch gefährlicher ist als sie aussieht. Dass sie dann den Oberchunklord Tairneanach bekommt, war ziemlich überraschend für mich. Letztendlich habe ich mich aber gefreut, dass sie Tairn bekommen hat. Denn sie hat hart trainiert, sie ist dutzende Male vom Drachen gefallen und hat sich vor der Auswahl schon mehrfach zusammenschlagen lassen. Den Drachen hat sie sich verdient. Und natürlich bin ich davon ausgegangen, dass Violet das War College überlebt. Immerhin ist sie ja nicht dumm, sie hat eben alles auf ihre Weise gemacht, was meiner Meinung gut geschrieben und plausibel nachvollziehbar war. Bei Katniss hab ich ja auch nicht erwartet, dass sie direkt beim Füllhorn draufgeht. Das Genre Young Adult Bei diesem Kritikpunkt gehe ich tatsächlich weitestgehend mit. Das Buch ist zwar aus der Sicht einer 20-jährigen Protagonistin geschrieben, während der Schreibstil vielmehr an Young Adult erinnert. Der Stil, die Kommentare und Gedankenströme, alles liest sich wie ein typisches Jugendbuch. Wäre da nicht der große böse Spice. Normalerweise bin ich spicetechnisch immer ganz vorne dabei. Wenn die Liebesgeschichte gut geschrieben ist, habe ich nichts wenn es auch etwas heißer wird. Doch dieses Buch war auch so spannend und ergreifend genug geschrieben und hätte die sexy Szenen überhaupt nicht gebraucht. Wenn, dann fand ich sie leider ein wenig unpassend gesetzt und auch etwas over the top. Ist das jetzt der Moment wo ich alt werde? Ich hoffe nicht. Rundum, der Spice hätte nicht gemusst, hat aber bestimmt vielen gut gefallen, da das Pärchen sich endlich gekriegt hat. Für mich, falsch gesetzt, da einfach noch so viel zwischen den beiden ungeklärt war (und es auch blieb). Die Fantasyelemente Drachen, Einteilung in verschiedene Quadranten, Kampf bis zum Tod, Königreiche im Krieg. Alles schon gesehen, alles schon gelesen. Und trotzdem kann ich das immer wieder. Während ich die vorangegangen Punkte nachvollziehen kann, finde ich die Kritik hierbei eher schwierig. Ja, Rebecca Yarros hat Elemente aus der Dystopien-/ und Fantasyliteratur genutzt, die natürlich schon irgendwo aufgetaucht sind. Drachen wie bei Eragon, Einteilung und Training wie bei Divergent, Wargames und Kämpfe der Initianden wie bei den Hunger Games und die Einteilung der Königreiche kennt man ja auch zu genüge. Aber ganz ehrlich, Autor*innen können das Rad nicht neu erfinden. Es fühlte sich nicht abgekupfert an und letztendlich kommt es für mich darauf an, wie gut die Elemente eingesetzt werden und das hat die Autorin geschafft. Der Habitus der Drachen und die Macht, die sie innehalten, genauso wie das Magiesystem haben mich sehr begeistert und wurde den Lesenden ebenfalls sehr gut verständlich näher gebracht. Ich habe die Figuren lieb gewonnen und die Drachen haben mich mit ihren Sprüchen mehr als einmal zum lachen gebracht. Und meiner Meinung nach stehen und fallen Bücher mit der Bindung zu den Charakteren. Und das kann ein fantastisch ausgeklügeltes neues Fantasykonzept auch nicht retten, was unnahbare und nicht nachvollziehbare Figuren nicht erreichen. Und das ist Nähe. Ich habe in diesem Buch von Anfang bis Ende mitgefiebert und sogar um die Nebencharaktere geweint. Und das ist, was ich von einem Buch erwarte. Lange hat mich kein Buch mehr so sehr mitgenommen und demnach kann ich den Hype auch absolut nachvollziehen. Sie hat Elemente genommen, die die breite Masse lieben: Drachen, Romance, Academy-Setting und sie wunderbar umgesetzt. Natürlich ist es kein literarisches Meisterwerk, was viele anscheinend anhand des Hypes erwartet haben (aber nach den vergangenen Hype-Büchern sollte das ja langsam klar sein), aber trotzdem empfinde ich Fourth Wing als ein wirklich gutes Buch, was einen mit Emotionen und Spannung abholt. Um abschließend zu sagen, der Hype um Fourth Wing war schlicht gesagt exzessiv. Auf der einen Seite hat es viele Lesende direkt in die Flucht geschlagen, denn man kam ja einfach gar nicht mehr drumherum. Zudem baut sich so ein enormer Druck auf, welchem das Buch gerecht werden soll. Wenn alle vom Jahreshighlight reden, hätte ich das natürlich auch gerne. Wenn es dann dem Hype nicht gerecht wird, fühlt sich das komisch an. Als hätte das Buch und all die anderen Rezensenten, die 5 Sterne gegeben haben einen im Stich gelassen. Auf der anderen Seite sind so so viele auf das Buch aufmerksam geworden, die schon länger nicht mehr gelesen haben und so endlich die Freude daran wiedergefunden haben. Ich bin 2020 durch ein TikTok-Video auf Das Reich der sieben Höfe gestoßen und wusste da noch nicht, dass es kurz darauf total gehyped werden würde. Ich bin dankbar, dass ich durch diesen Hype auf die Bücher aufmerksam geworden bin. Von daher, nutzt den Hype für euch oder lasst ihn einfach an euch vorbeiziehen. Denn letztendlich werden nicht nur Meisterwerke gehyped, manchmal sind es einfach Bücher die gut ankommen, weil sie eine breite Masse begeistern und abholen. Mich würde super interessieren, was ihr von dem Hype rund um Fourth Wing haltet. Habt ihr das Buch deshalb auch gelesen oder seid ihr sonst eher nicht so beeinflussbar? Ich freue mich über jeden Kommentar!
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Edward mit langen weißen Haaren trifft auf ihre Macht ausnutzende Prinzessin mit Dolchfähigkeiten a la Poppy Balfour. In anderen Worten: 365 Tage of bloody hell. Ich habe echt lange auf die Übersetzung von Scarlett St. Clairs neuer Reihe gewartet, manche kennen sie vielleicht noch von ihrer A Touch of Darkness Reihe. Hades und Persephone hat sie jetzt den Rücken zugekehrt, Vampire im mittelalterlichen Setting it is now. Nachdem Hades zum Ende von A Touch of Darkness eine Organisation für drogenabhängige Seelen seines Reiches gegründet hat, war ich dann allerdings weg. Umso gespannter war ich, wie sie die neue Reihe rund um Isolde und Adrian (ja, leider nicht Tristan) angehen würde. Vorweg ein kleiner Disclaimer: die Reihe wurde als spicy Romantasy mit Vampiren beworben. Bekommen haben wir Erotik, verpackt im Fantasymantel. Das mag nicht alle stören, das kann aber auch nicht allen gefallen. Vielleicht hätte man hier einfach ehrlicher mit der Einstufung sein sollen, denn an vielen Stellen war es einfach ein wenig too much. In King of Battle and Blood, dem ersten Teil einer Dilogie, folgen wir Prinzessin Isolde, die zum Schutze ihres Königreiches mit dem Vampirkönig Adrian verheiratet wird. Um sich und ihr Volk zu schützen, fässt sie den Entschluss ihm näher zu kommen und ihn schließlich zu töten. Doch je näher sie ihm kommt, desto größer wird ihr Verlangen und umso schlechter stehen die Chancen, dass sie ihn wirklich töten kann. Die Tropes sind also forced proximity und Stockholm Syndrom. Isolde ist der einzige POV, dem wir während der Handlung folgen. Sie wirkt taff, selbstbestimmt und weiß was sie kann und was sie will. Es war erfrischend, einmal keine Protagonistin U20 zu haben, sondern eine die über 25 Jahre alt ist. Wir erfahren viel über ihre Stellung und Verstrickungen am Hof, was sofort klar macht, wie sehr sie ihr Zuhause liebt und was sie alles dafür tun würde. Kurz darauf trifft sie einen Vampir, Adrian natürlich, und all ihre Selbstbeherrschung ist dahin. Und was mich leider am meisten am Buch gestört hat, war tatsächlich die Protagonistin. Ich habe zu ihr leider keinerlei Verbindung aufbauen können, da sie mich zum größten Teil echt genervt hat. Sie sollte diese starke Kriegerprinzessin sein, aber stattdessen war sie lediglich eine ziemlich eifersüchtige un d verwöhnte Zicke, die große "Ich mag keine Männer"-Vibes von sich gab und über jede weibliche Figur, die nicht auf ihrer Seite war, die Nase rümpfte. Zudem hat sie mehrfach ihre Stellung missbraucht um anderen zu drohen, was ich nicht unbedingt als sonderlich „Girlboss“ gesehen habe. Nach der kurzen Begegnung mit Adrian, aber der sie nur noch an ihr erotisches Interesse an ihn denken kann, stellt dieser ihren Vater vor eine schwere Entscheidung: Krieg oder Tochter zur Heirat freigeben, übernimmt sie ihm diese Entscheidung und heiratet selbstlos Adrian. Ab da beginnt dann der Part des Buches der mich irritiert hat: die Handlungsstränge rissen beinahe komplett ab und Adrian und Isolde waren nur noch in-/umeinander aufzufinden. In diesem Buch werden drei queere Paare genannt, was ich zunächst ziemlich gut fand. Zwei M/M, das andere F/F. Allerdings stirbt die eine Hälfte des sapphischen Paares auf einer Seite auf grausame Weise, um zu zeigen, dass die Situation wirklich schrecklich ist (und das F/F-Paar hat nie wirklich interagiert, da ein Partner während der kurzen Zeit, in der wir von ihnen erfahren, weg war). Also ja, queere Repräsentation war jetzt dann doch nicht so schön. Ich möchte nicht alles schlecht reden, möchte aber auch nicht sagen, dass das Konzept super neu oder ungenutzt ist. Darum geht es auch gar nicht. Vampire, enemies to lovers, spicy marriage of convenience und ein Geheimnis, welches kurz vor knapp gelüftet wird, wären wunderbare Tropes, die ich auch zum einhundertsten Mal lesen könnte. Doch dieses Buch war nicht plot-driven, sondern basierte lediglich auf der Erotik. Das wäre auch gar nicht schlimm gewesen, wenn es denn nicht als was anderes advertised wurde. Das ist dann doch leider über die Grenzen von Romantasy hinausgeschossen. Grundsätzlich hat der Plot Potenzial, von daher würde ich hoffen, dass die beiden im zweiten Teil vielleicht ihre erste Verliebtheit überwunden haben und dann wieder Zeit für ihre Königreiche und die sich darum spannenden Mysterien haben. Vielen Dank noch einmal an den LYX-Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt hat. Das hat meine Meinung natürlich nicht beeinflusst. Corina Bomanns dritter Band ihrer Reihe "Sturmtage" nimmt die Leser mit auf eine fesselnde Zeitreise. Durch die nahtlose Verflechtung von Sprache, Stil, Tempo und einer verschlungenen Handlung schafft Bomann eine wirklich fesselnde Lektüre, die einen unauslöschlichen Eindruck hinterlässt. Was mich noch an dem dritten Teil der Waldfriede-Saga begeistert hat, könnt ihr im folgenden Beitrag erfahren. Von der ersten Seite an strahlt die Sprache in "Sturmtage" Eleganz und Anmut aus und entführt den Leser mit ihren lebendigen Beschreibungen und der anregenden Prosa in eine vergangene Zeit. Bomanns wortgewandter Schreibstil bildet die perfekte Kulisse für die Erzählung und verleiht dem Roman ein Gefühl von Authentizität, das das Wesen der historischen Ereignisse, die er behandelt, einfängt. Das Tempo der Geschichte ist geschickt gewählt und man wird mitsamt der Assistenzärztin Helene Jacobs in die Handlung hineingezogen. Bomanns Erzählung entfaltet sich allmählich, so dass der Leser tiefer in das Leben der Figuren eintauchen kann und gleichzeitig mitfiebert. Das angenehme Tempo sorgt für ein fesselndes Erlebnis und ermöglicht es Stück für Stück auch in die historischen Geschehnisse einzutauchen. Dennoch wurde es nie langatmig und man hat bis zum Ende mitgefiebert bzw. konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Apropos Handlung: "Sturmtage" liefert einen sehr guten Abriss der historischen Ereignisse, vor deren Hintergrund sich das Leben der Figuren abspielt. Der dritte Teil beginnt 1939 und Bomanns akribische Recherche zeigt sich darin, dass sie die turbulenten Ereignisse der Zeit geschickt einbindet und dem Leser ein tieferes Verständnis für den historischen Kontext vermittelt. Ob es sich um politische Umwälzungen, soziale Unruhen oder die persönlichen Kämpfe der Protagonist*innen handelt, die Handlung entfaltet sich zielgerichtet und relevant. Besonders die Konfrontationen zwischen Helene und dem NSDAP treuen chirurgischen Chefarzt wurde sehr realistisch und eindringlich dargestellt. Die historischen Ereignisse, die im dritten Teil der Reihe behandelt werden, werden von Bomann gekonnt umgesetzt. Die Mischung aus Geschichte und Fiktion gefällt mir wie in allen anderen Büchern besonders. Wir bangen mit der Assistenzärztin Helene um ihren Partner, der für den Krieg eingezogen wurde. Zudem beschreibt die Geschichte auch wieder die Schicksalsschläge um Dr. Conradi und Schwester Hanna, die beiden haben seit dem ersten Buch mein Herz und ich habe mich wieder einmal sehr über ihren Auftritt im Buch gefreut. "Sturmtage" ist ein Beweis für Corina Bomanns Fähigkeit, den Leser in andere Zeiten und an andere Orte zu versetzen und ihn zu einer eindringlichen und zum Nachdenken anregenden Erfahrung zu machen. Durch ihre wunderbare Sprache, ihren fesselnden Stil, das angemessene Tempo, die verwickelte Handlung und die aufschlussreiche Darstellung historischer Ereignisse hat Corina Bomann eine wunderbare Fortsetzung geschaffen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch der dritte Teil ihrer Waldfriede-Saga den anderen Büchern in nichts nachsteht und ein ebenso mitreißender Roman, über die Arbeit von Ärzten und Schwestern im Krankenhaus Waldfriede, in einer der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte ist. Vor allem das Ende lässt die Leserinnen und Leser gespannt auf das nächste Kapitel dieser bemerkenswerten Reihe warten. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Das hat natürlich nicht meine Meinung beeinflusst. Habt ihr die Reihe schon angefangen bzw. alle bisherigen Bücher gelesen? Ich bin gespannt, was ihr dazu zu berichten habt. Gefährten-Vibes, High-Fantasy, Found-Family. Was will man mehr? Kurzum, ein tolles Buch mit tollen Charakteren, aber doch einigen kleinen Hängern. Von diesen werde ich euch direkt einmal berichten. In das Reich der Klingen verfolgen wir die Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln der Charaktere, wobei jeder von ihnen eine Rolle bei der Rettung ihres Reiches, wie sie es einst kannten, spielt. Zu Beginn gibt es vier Hauptfiguren, die sich zusammentun, um die Probleme zu beseitigen, die ihr Reich zu zerstören drohen. Später, als sie weitere Menschen für diese vermeintlich aussichtslose Sache rekrutieren, schließen sich drei weitere Charaktere an, und die sieben machen sich auf, zu retten, was andere nicht wollen bzw. was überhaupt noch zu retten ist. Eine der Figuren, die wir verfolgen, ist Corayne, eine Prinzessin aka the Chosen One, die versucht, Menschen zu rekrutieren, die sich der Rettung des Reiches anschließen wollen, und im Laufe der Geschichte erfahren wir, wie viele Menschen die Rettung ihres Reiches für eine verlorene Sache halten - weshalb die Gruppe der Retter bisher nur aus sieben Personen besteht. Ich glaube, es gibt in dieser Geschichte noch so viel zu entdecken, ganz zu schweigen davon, dass wir sieben Sichtweisen verfolgen (es könnten noch mehr sein) und mit dem unglaublichen Weltenbau Schritt halten müssen, den Aveyard uns hier präsentiert. Die erste Sache, die ich erwähnen möchte, die für mich am wichtigsten ist und der Hauptgrund, warum ich das Buch weitergelesen habe, ist die Welt, die sie aufgebaut hat. Victoria Aveyards Weltenbau basiert sehr stark auf der Geografie. Ganz ehrlich, mit der Karte steht und fällt das Buch. Diese war unglaublich detailliert und gut gestaltet. Während der gesamten Geschichte beschrieb sie jeden Ort, an dem sich die Charaktere aufhielten, und es war zwar sehr unterhaltsam, aber auch mühsam, zwischen der Karte und den Beschreibungen hin und her zu gehen, um zu sehen, wo sich die Charaktere laut Karte befanden. Hatte leichte Wimmelbuch-Vibes, hat es aber auch sehr anschaulich gemacht. Victoria Aveyard hat ihre Welt so toll beschrieben und aufgebaut, dass ich euch empfehle, das Buch allein wegen dieses Teils zu lesen. Während ich im ersten Teil mehr mit der Karte und dem Reinkommen in die Erzählweise beschäftigt war, habe ich leider nun in Blade Breaker viel Zeit mit dem Gefühl von Secondhand-Embarassment verbracht. Manchmal wirken witzige Momente ein wenig zu verzweifelt, der Banter zwischen den Figuren wirkt mehr gezwungen und unbeholfen, als so lässig nebenbei. Ich merke aber wo es herkommt, das ist nämlich definitiv der Herr der Ringe Aspekt. Der Banter, der so weird wirkt ist 110% Gimli und Legolas inspired. Mein Favorit diesbezüglich war: "Du hast bei diesem schrecklichen apokalyptischen Angriff aus einer feurigen Höllendimension eine Augenbraue verloren." "Haha, wenigstens waren es dieses Mal nicht meine Haare." Und nein, es liegt nicht an der Übersetzung. In Englisch hört sich das genau so komisch an. Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau, aber trotzdem haben mich solche Dialoge immer mal ein bisschen rausgerissen, das ist bei mir aber genreübergreifend. Allerdings war es abgesehen von der unglaubwürdigen Kommunikation eine gute Fortsetzung. Oft schwächt die Handlung in Folgeteilen ab, oder es ist eine blanke Handlungsreise, in der wenig passiert, wenn die Reihe auf mehr Bücher angesetzt sind. Hier war es nicht so. Es ist eine herzzerreißende Reise zwischen Trauma und Heilung, die durch die Unterstützung der Menschen um einen herum entsteht. Blade Breaker ist das beste Beispiel für found family. Da es einer meiner Lieblingstropes ist, hat es mich natürlich mehr überzeugt und meine generelle Meinung noch einmal verbessert. Rundum, Blade Breaker ist trotz allem eine würdige Ergänzung der Serie. Ich hoffe dann aber in Teil 3 auf etwas glaubwürdigere Dialoge. Ich bedanke mich hiermit noch einmal ganz herzlich bei Penhaligon und beim Bloggerportal. Dieses Buch war nämlich ein Rezensionsexemplar. Trotzdem hat das natürlich in keiner Weise meine Meinung beeinflusst. Habt ihr es schon gelesen? Ich würde mich sehr über eure Meinung zum Buch freuen. Ein fesselndes Abenteuer: "Stellari Chroniken: Vereinte Kräfte" "Stellari Chroniken: Vereinte Kräfte" von Julie Finsterberg ist eine fesselnde Fortsetzung der Reihe, die den Leser wieder in eine fantasievolle Welt der Sternzeichen und ihrer Kräfte eintauchen lässt. Das Buch hat zwar seine Stärken, aber es gibt auch einige kleinere Probleme, die das Gesamterlebnis etwas schmälern. Diese Probleme können jedoch die fesselnde Handlung, die gut ausgearbeiteten Nebenfiguren und die Fähigkeit des Autors, eine nachvollziehbare Geschichte zu entwickeln, nicht überschatten. Einer der bemerkenswertesten Aspekte von Julie Finsterbergs Schreiben ist ihre Sprachkompetenz. Die Prosa ist flüssig und ermöglicht es dem Leser, sich mühelos in der komplexen Welt von Stellari zurechtzufinden. Ihre anschaulichen Beschreibungen zeichnen ein lebendiges Bild der Umgebung und machen es leicht, sich die Umgebungen vorzustellen und in die Geschichte einzutauchen. Die Orte, wie schon die Dahlow-Akademie und jetzt auch Bern, sind so realistisch beschrieben, dass es immer wieder Spaß macht dort wieder einzutauchen. Darüber hinaus zeichnet sich "Vereinte Kräfte" durch seine Verständlichkeit aus. Obwohl es sich um das dritte Buch der Stellari-Chroniken-Reihe handelt, werden geschickt genug Kontext- und Hintergrundinformationen eingefügt, um sicherzustellen, dass wir nach dem langen Zeitsprung trotzdem der Handlung folgen können, ohne sich verloren zu fühlen. Die Informationen werden subtil eingebaut, ohne dass man sich erschlagen oder wie in einem Lehrbuch fühlt. Die Geschichte ist gut strukturiert und entfaltet sich größtenteils in einem sehr guten Tempo, so dass die Leser*innen herausfinden wollen, was vor ihnen liegt. Julie Finsterberg schafft es, ein Gleichgewicht zwischen ausreichender Information und Spannung zu schaffen, was zum allgemeinen Vergnügen an der Geschichte beiträgt. Meiner Meinung nach spielen die Nebenfiguren immer eine entscheidende Rolle für den Erfolg einer Geschichte, und "Vereinte Kräfte" überzeugt in dieser Hinsicht. Julie hat es meisterhaft verstanden, ein unglaublich vielfältiges Ensemble von Nebenfiguren zu schaffen, die alle ihre eigenen Persönlichkeiten, Eigenheiten und Beweggründe haben. Ihre Interaktionen mit dem Hauptprotagonisten und ihre Beiträge zur Handlung bereichern die Geschichte und machen sie dynamischer und fesselnder. Die Nebenfiguren entwickeln sich im Laufe des Buches weiter und gewinnen an Tiefe und Authentizität in ihren Beziehungen zueinander. Die generelle Gruppendynamik hat mir wieder einmal wahnsinnig gut gefallen, ist aber einer meiner Lieblingsaspekte an Julies Schreibart. Vor allem, da die Charaktere 5 Jahre älter geworden sind und weder ihre ursprünglichen Charaktereigenschaften verloren, noch kindlich geblieben sind. Während die Handlung zweifellos fesselnd ist, hatte das Buch hier und da einige Längen. An manchen Stellen wirkt das Tempo etwas unausgeglichen, manche Szenen ziehen sich länger hin als nötig und verlangsamen den Schwung der Erzählung. Trotz dieser kleinen Unzulänglichkeiten bleibt die Geschichte insgesamt fesselnd, und die Leser werden sich in den Ausgang der Geschichte hineinversetzen können. Auch blieb der Ausgang der Handlung bis zum Ende des Buches offen und hat die Spannung hochgehalten. Offene Elemente werden sicherlich im folgenden 4. Band noch weiter verfolgt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Stellari Chroniken: Vereinte Kräfte" eine lobenswerte Ergänzung zu Julie Finsterbergs Serie ist. Die exzellente Sprachbeherrschung und die Fähigkeit von Julie, eine nachvollziehbare Welt zu erschaffen, sorgen für ein fesselndes Leseerlebnis. Die gut ausgearbeiteten Nebenfiguren verleihen der Geschichte mehr Tiefe und ermöglichen es dem Leser, sich auf verschiedenen Ebenen mit ihnen zu identifizieren. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen des Buches und bekomme dank Julie Finsterberg mittlerweile trust issues, was ihre Buchenden anbelangt. Ich brauche den nächsten Teil unbedingt. Ich bedanke mich bei Julie Finsterberg für das Rezensionsexemplar, das hat natürlich in keinster Weise meine Meinung beeinflusst. |
SchreiberlingS
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